Moritz Bleibtreu gehört bereits seit langem zu den besten Schauspielern Deutschlands und konnte in diversen Rollen als Drogenhändler („Lammbock“), Studienteilnehmer („Das Experiment“) und Anwalt („Die dunkle Seite des Mondes“) überzeugen. In „Es war einmal in Deutschland“ verkörpert Bleibtreu einen Holocaust-Überlebenden im vom Krieg zerrütteten Nachkriegsdeutschland. Inszeniert wurde der Film vom deutschen Regisseur Sam Garbarski, der seit seiner Jugend in Belgien lebt und arbeitet. Die Berlinale ist Garbarski spätestens seit seinem zweiten Film „Irina Palm“ bekannt, mit dem er zum ersten Mal an diesem Wettbewerb teilnahm. „Es war einmal in Deutschland“ spielt in Frankfurt im Jahre 1946. Der Krieg ist vorbei und die große Zeit der Aufklärung und der Schuld beginnt. Der Großteil der jüdischen Bevölkerung wurde ermordet oder deportiert. Der Großteil? Genau, denn man schätzt dass etwa 5000 Juden in Deutschland verblieben und weitere Vertriebene auf der Reise von Europa in die USA oder Israel Deutschland in dieser Zeit durchquerten. David (Moritz Bleibtreu) ist einer dieser Juden, welcher zusammen mit anderen Juden den Plan hat in die USA zu emigrieren. Da das Vermögen und die meisten Wertgegenstände von den Nazis enteignet wurden, sieht sich der gewitzte David vor der Aufgabe, genügend Geld zu verdienen um diese Reise zu finanzieren. Er beginnt mit einem Weißwäschehandel, und da er nicht auf den Mund gefallen ist, beginnt er von Tür zu Tür zu gehen und den deutschen Frauen der Nachkriegszeit die Wäsche zu verkaufen. Was im verarmten Nachkriegsdeutschland nach einer reichlich dummen Idee klingt, entpuppt sich – auch dank des legendären jüdischen Humors – als wahre Goldgrube. Die sechs Juden sind in der Lage mit einer Menge Humor und Chuzpe die Wäsche an den Mann (oder eher an die Frau) zu bringen. So folgen die sechs Juden der Tradition der Teilacher, jüdischer Handelsreisender, und versuchen sich als Vertreter. ![]() Willy Wimmer: „Wer Zwingt Merkel, Deutschland In Den Erneuten Aufmarsch Gegen Russland Zu Führen?“Es war einmal in Deutschland. Ein Film von Sam Garbarski mit Moritz Bleibtreu, Antje Traue. Inhaltsangabe: Im Nachkriegsdeutschland 1946 schlagen sich der Jude David Bermann (Moritz Bleibtreu) und seine Freunde, die der Verfolgung durch die Nazis nur knapp entkommen sind, als wahre Über. 1998 La Dinde; Kurzfilm 2000 La vie, la mort, le foot; Kurzfilm 2001 Joyeux Noël Rachid; Kurzfilm 2003 Le Tango des Rashevski (Der Tango der Rashevskis) 2007 Irina Palm 2010 Quartier Lointain (Vertraute Fremde) 2013 Vijay and I (Vijay und ich – Meine Frau geht fremd mit mir) 2017 Es war einmal in Deutschland. Berlinale Special 2017. Pieces abkürzung. DEU/LUX/BEL 2017 von: Sam Garbarski. Hans Löw, Pál Mácsai, Jeanne Werne, Mark Ivanir, Moritz Bleibtreu, Antje Traue, Tania. Bayern Noch Einmal Ministerpräsident – Seehofer Leitet Seine Letzte KabinettssitzungDavid, der ein besonderes Verkaufsgeschick und Humor hat, vertritt jedoch seine ganz eigene Verkaufstaktik. Er möchte eine Show präsentieren, am besten mit einem Fuß in der Tür, und am Ende soll die Wäsche zu einem Objekt der Begierde werden. Der jüdische Humor zeigt sich allein bei den Rahmenbedingungen. In dieser Tragikomödie ist die Redensart von der sprichwörtlich weißen Weste ein Sinnbild des Persilscheins – und eben diese weiße Wäsche verkaufen die Juden nun an die Deutschen. Während das Wäschegeschäft der Juden nun also boomt und David und seine Freunde langsam genug Geld ansammeln können, um den Traum der Ausreise in die USA Wirklichkeit werden zu lassen, scheint die Vergangenheit David einzuholen. Die amerikanische „Nazijägerin“ Special Agent Sara Simon (Antje Traue) hat bei dieser Ausreise nämlich noch ein Wörtchen mitzureden. So gab es während des Dritten Reiches zahlreiche Juden, die sich auf die Seite der Nazis geschlagen und für Geld oder aus Angst um ihr eigenes Leben für diese gearbeitet haben. So ermittelt Sara Simon gegen David, denn dieser scheint einige Geheimnisse zu verbergen. So hat dieser zwei Pässe und stand auf der Gästeliste des berühmten Obersalzberg – Hitlers Feriendomizil. Es scheint, dass der Jude David selber wohl keine weiße Wäsche hat. Trotzdem versucht er sich gegenüber der US-Agentin mit gewohntem Charme und Witz seine eigene Geschichte zu rechtfertigen, hinter der sich jedoch eine große Tragödie verbirgt. „Es war einmal in Deutschland“ erzählt mit melancholischem Humor die authentische Geschichte einer Gruppe von Juden und deren Lebensweise und Rolle im Nachkriegsdeutschland. Garbarski schafft es diesen humorvollen Tragikfilm toll in die zeitliche Epoche einzugliedern und hat mit Bleibtreu einen authentischen Vertreter der jüdischen Teilacher gefunden. In einem Interview sagt Bleibtreu „Ich glaube, dass Humor eine der allerletzten Waffen ist, die wir Menschen im Repertoire haben. Wenn man uns alles wegnimmt, was uns lieb ist, wenn man uns das Dach über dem Kopf wegnimmt, unsere Lieben um uns herum und das Essen, dann wird das schnell das Einzige sein, was es noch gibt.“ Mit diesem Zitat erklärt er wunderbar wie es der Charakter David schafft, seinen Humor auch nach den Anschuldigungen der Kollaboration zu behalten und zu bewahren. Es war einmal in Deutschland – von Sam Garbarski Deutschland / Luxemburg / Belgien 2017 Deutsch 101 Min Farbe Sektion: Berlinale Special Gala.
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April 2019
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